Bibliographische Detailangaben
Beteiligte: Sprenger, Florian (VerfasserIn)
veröffentlicht: transcript 2020
Medientyp: Artikel, E-Artikel

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Diese Ressource ist frei verfügbar.
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Sprache: Deutsch
Schlagwörter:
Kollektion: media/rep/ - Repositorium für die Medienwissenschaft
Inhaltsangabe

The text examines the significance of the circle for the representation of cycles and circulations in the history of ecology up to about 1970. As a symbol, the circle links totality to completeness and endlessness. It binds opposing forces, graphically showing the overcoming of opposites, while also implying a regular recurrence in processual concatenation and thus explaining a connectedness in which a single factor would be ineffective without the influence of other factors. Ecology is part of a discursive formation that has its origins in Platonic ideas of harmony, which came under pressure with the beginning of modern science. This article argues that the fields of knowledge of ecology are a venue for this conflict. By referring to the diagrammatics of ecology, the text examines the historical-epistemological conditions and the aesthetic representations of this contradiction.

Der Text untersucht die Bedeutung des Kreises für die Darstellung von Kreisläufen in der Geschichte der Ökologie bis etwa 1970. Als Symbol koppelt der Kreis Totalität an Vollständigkeit und Endlosigkeit, bindet widerstrebende Kräfte, zeigt die Überwindung von Gegensätzen auf graphische Weise, impliziert eine regelmäßige Wiederkehr in prozessualer Verkettung und erklärt damit eine Verbundenheit, in der ein einzelner Faktor ohne den Einfluss anderer Faktoren wirkungslos wäre. Er erlaubt, die Vielfalt und Komplexität des repräsentierten Gegenstandes und seiner Relationen zu reduzieren und überschaubar zu machen. Die Ökologie ist Teil einer diskursiven Formation, die in den Harmonievorstellungen des Platonismus einen Ursprung hat und mit dem Beginn der neuzeitlichen Wissenschaft in Bedrängnis gerät. Die These lautet, dass die Wissensfelder der Ökologie ein Austragungsort dieses Konflikts sind. Der Text untersucht anhand der Diagrammatik der Ökologie die historisch-epistemologischen Bedingungen und die ästhetischen Ausdrucksformen dieses Widerspruchs.