Auf Schleichwegen in die neue Zeit? Anmerkungen zur Re-Konstituierung der Zeitungswissenschaft als P...

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Bibliographische Detailangaben
Titel: Auf Schleichwegen in die neue Zeit? Anmerkungen zur Re-Konstituierung der Zeitungswissenschaft als Publizistik(wissenschaft) nach 1945;
Beteiligte: Koenen, Erik (VerfasserIn), Rehberg, Karl-Siegbert (HerausgeberIn), Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) (HerausgeberIn)
veröffentlicht: Frankfurt am Main Campus Verl. 2008
Teil von: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2
Medientyp: Artikel, E-Artikel

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Beschreibung: Veröffentlichungsversion
begutachtet
In: Rehberg, Karl-Siegbert (Hg.): Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2. 2008. S. 3310-3324. ISBN 978-3-593-38440-5
Umfang: 3310-3324 S.
Sprache: Deutsch
Teil von: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2
Schlagwörter:
Kollektion: SSOAR Social Science Open Access Repository
Inhaltsangabe

"Man sollte meinen, dass der Begriff 'Anpassung' in der historischen Forschung zur Frage der Diskontinuität und Kontinuität von Eliten in Deutschland nach 1945 eine zentrale Bedeutung besitzt. Meist wird er aber nur dort benutzt, wo es um das flüchtige Erklären und Verstehen-Wollen von Anpassungsakten einzelner (meist prominenter) Persönlichkeiten geht. An einer systematischen Auseinandersetzung mit dem Begriff, der letztlich ein wesentliches Movens für Elitenkontinuität(en) ist, fehlt es bislang. Genau dies ist in der Diskussion um ein allgemeines Erklärungsmodell der Diskontinuitäten und Kontinuitäten von Karrieren in unterschiedlichen politischen Systemen vonnöten. Insofern sollte seine heuristische Erklärungskraft auch für die fach- und wissenschaftshistorische Forschung geprüft werden. Der Vorschlag des Verfassers ist, mit 'Anpassung' erst einmal nicht einzelne Handlungsweisen zu fassen, sondern - mit Hilfe eines ideen- und institutionenhistorischen Zugangs - das Klima und den Kontext zu untersuchen, in denen 'Anpassung' gefördert oder gestört wird. Das ermöglicht dann im Vergleich mit der Entwicklung verschiedener Fächer, Muster diskursiver und institutioneller Strategien herauszustellen, die die Kontinuität von Wissenschaften nach 1945 getragen haben. Mittlerweile ist die disziplingeschichtliche Auseinandersetzung innerhalb der Kommunikationswissenschaft (biographisch und institutionengeschichtlich) soweit gediehen, dass ein systematischer Blick auf die Mechanismen und Prozesse, die es ihrer Vorläuferdisziplin Zeitungswissenschaft trotz ihrer 'Überanpassung' an den NS-Staat erlaubten, nach 1945 Kontinuität zu wahren, möglich wird. Ziel des Vortrags ist es, nach einer Systematisierung der institutionellen Mechanismen und Prozesse des 'Überlebens' der Zeitungswissenschaft nach 1945, der Frage nachzugehen, mit welchen Ideen das Fach sich seinen Bestand in der Nachkriegszeit zu sichern suchte. Dabei zeigt sich aus der Perspektive der longue durée die Auseinandersetzung um den Wandel des Fachs von einer Geistes- zu einer Sozialwissenschaft. Die von den arrivierten Eliten des Fachs nach 1945 immer noch transportierte 'konservative Dogmatik' (Stefanie Averbeck) wurde immer weniger der Erkenntnis von Medien und Öffentlichkeit in einer demokratischen Gesellschaft gerecht. Erst mit Neugründungen von Instituten in den 1960er Jahren sicherte sich das Fach mit einer sozialwissenschaftlichen Neuorientierung von Erkenntnisinstrumentarien und Erkenntnisperspektiven sein 'Überleben'." (Autorenreferat)