Kleine Einführung in das Schubladendenken
vom Nutzen und Nachteil des Vorurteils

J. Förster, Opernsänger und Professor für Sozialpsychologie, hat in diesem Buch die Essenz seiner jahrelangen Forschungen zum Thema zusammengestellt. Seine These: Der Einzelne neigt dazu, sich mit bestimmten Gruppen zu identifizieren und diese "positiv zu diskriminieren". Fremdgruppen dagegen werden in der Regel "negativ diskriminiert". Anhand vieler Beispiele erläutert der Autor, inwieweit Stereotype und Vorurteile unsere Wahrnehmung und unser Urteilsvermögen beeinflussen und zu negativer Diskriminierung anderer führen. Brauchen wir etliche Stereotype, um unseren Alltag effizient zu bewältigen, so führt negative Diskriminierung zu Ausgrenzung und aggressiven Konflikten bis hin zu Krieg. Das Buch ist unterhaltsam geschrieben und mit vielen aktuellen Beispielen und persönlichen Erfahrungen des Autors angereichert. Etwas verwirrend ist, wenn die Begriffe Diskriminierung, Stereotype und Vorurteil teilweise synonym verwendet werden. Neben K. Ahlheim: "Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit" (BA 3/99) und M. Markefka: "Vorurteile, Minderheiten, Diskriminierung" (zuletzt BA 8/95). (2)