René Char, Deckname: Alexandre 

<p>Zahlreiche deutsche und österreichische Intellektuelle, die nach 1933 vor den Nationalsozialisten von Deutschland nach Frankreich geflohen waren, werden nach Beginn des Zweiten Weltkriegs und der Besetzung großer Teile Frankreichs in französische Internierungslager gebracht, viele von ihnen nach Les Milles. Im nahen Marseille versucht ein Hilfskomitee, Hunderte von "unerwünschten" europäischen Künstlern und Schriftstellern zu retten und ihnen die Flucht, vor allem in die sicheren Vereinigten Staaten, zu ermöglichen. Unweit der Riviera, im von den Deutschen noch unbesetzten Hinterland der Provence, schließt sich der Dichter René Char dem bewaffneten Widerstand an. Außerdem beschließt er, nichts mehr zu veröffentlichen, "bis etwas geschieht, das die unbeschreibliche Situation umkehrt, in der wir uns befinden". Aus dem surrealistischen Sprachkünstler wird der couragierte "Kommandant Alexandre", der für Landungen und Fallschirmabwürfe der Alliierten in Frankreich verantwortlich ist. Seine Erfahrungen in der Résistance beschreibt er in seinem Buch "Hypnos, Aufzeichnungen aus dem Maquis" (1946). Aber auch noch Jahre später schlagen sie sich in seiner Lyrik nieder. Die Zeit in der Résistance ist für René Char ein zugleich tragisches und magisches Erlebnis, dessen Mysterium und Gewalt er sein Leben lang nicht vergessen wird.</p>