Der afrikanisierte Heimatfilm. Wie sich Afrika als Kulisse für neu aufgelegte Heimatsehnsüchte im de...

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Bibliographische Detailangaben
Titel: Der afrikanisierte Heimatfilm. Wie sich Afrika als Kulisse für neu aufgelegte Heimatsehnsüchte im deutschsprachigen Unterhaltungsfernsehen etabliert hat;
Beteiligte: Grobner, Cornelia
In: MedienJournal, 41, 2018, 4, S. 33-44
veröffentlicht:
Facultas Verlags- und Buchhandels AG
Medientyp: Artikel, E-Artikel

Nicht angemeldet

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Umfang: 33-44
ISSN: 2521-3865
1025-9473
DOI: 10.24989/medienjournal.v41i4.1515
veröffentlicht in: MedienJournal
Sprache: Unbestimmt
Kollektion: Facultas Verlags- und Buchhandels AG (CrossRef)
Inhaltsangabe

<jats:p>Das Anknüpfen an Bildsprache, Handlungsmuster sowie an Themen und Motive der deutsch-österreichischen Heimatfilme der Nachkriegszeit ist nicht neu: Schon im Fernsehen der 1980er- und 1990er-Jahre geschah dies in Vorabendserien wie „Die Schwarzwaldklinik“ oder „Ein Schloß am Wörthersee“, in denen es um die Darstellung einer heilen und überschaubaren Welt ging. Ziel dieses Beitrages ist es zu zeigen, inwiefern populäre deutsche bzw. österreichische Fernsehfilme mit afrikanischem Setting seit den späten 1990er Jahren und bis heute (so genannte „Afrika-Filme“) als Variation des modernen Heimatfilms und als direkte Nachfolger des Nachkriegsheimatfilms interpretiert werden können. Dazu werden die Ergebnisse einer qualitativen Inhaltsanalyse von vier typischen „Afrika-Filmen“, die das Ausmaß der strukturellen und thematischen Parallelen deutlich machen und die vorgeschlagene Genre-Klassifikation als „afrikanisierter Heimatfilm“ untermauern, präsentiert und diskutiert.Gleichzeitig zeigt der Beitrag, welche Rolle dem genrekonstituierenden Antagonismus von Heimat und Fremde dabei zukommt: Aufbauend auf postkolonialen Theorieansätzen und unter Einbezug der Erkenntnisse einer qualitativ angelegten Rezeptionsstudie zu den „Afrika-Filmen“ wird in Analogie zum Spannungsfeld von Männlichkeit und Deutschsein – im Rahmen dessen die klassischen Heimatfilme vielfach interpretiert werden –, erörtert, welche möglichen Funktionen und Sinnangebote das Nachfolge- Genre für gegenwärtige Publika – auch mit Blick auf aktuelle Diskurse zu Migration und (rassistischer) Diskriminierung – bereitstellt.</jats:p>