Zur alltäglichen Wahrnehmung von Körpern in den Medien und den Konsequenzen für die Selbstakzeptanz...

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Bibliographische Detailangaben
Titel: Zur alltäglichen Wahrnehmung von Körpern in den Medien und den Konsequenzen für die Selbstakzeptanz von Körper und Sexualität im Jugendalter;
Beteiligte: Hoffmann, Dagmar (VerfasserIn), Rehberg, Karl-Siegbert (HerausgeberIn), Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) (HerausgeberIn)
veröffentlicht: Frankfurt am Main Campus Verl. 2008
Teil von: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2
Medientyp: Artikel, E-Artikel

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Beschreibung: Veröffentlichungsversion
begutachtet
In: Rehberg, Karl-Siegbert (Hg.): Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2. 2008. S. 1754-1764. ISBN 978-3-593-38440-5
Umfang: 1754-1764 S.
Sprache: Deutsch
Teil von: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2
Schlagwörter:
Kollektion: SSOAR Social Science Open Access Repository
Inhaltsangabe

"Wenn sich in der Adoleszenz die Geschlechtsreife allmählich vollendet, beginnen Jugendliche sich zu dem Ergebnis dieses Reifungsprozesses zu positionieren. Der Prozess der permanenten Selbstbeobachtung, Selbstpräsentation und Selbstbefragung trägt dazu bei, 'den Körper bewohnen' (Fend 2001) zu lernen. Etwa bis zum 17. Lebensjahr beschäftigen sich Jugendliche mit der physiobiologischen Reifung und den Konsequenzen für ihr Körperselbstkonzept. Mit dem Ergebnis des Reifungsprozesses erklären sich Jugendliche entweder einverstanden oder aber sie versuchen sich damit zu arrangieren. Die Einschätzung und Bewertung des eigenen Körpers ist im 21. Jahrhundert stark kultur- und gesellschaftsabhängig, denn physische Attraktivität wird in sozialen Kontexten vorgegeben und vor allem auch medial vermittelt. Die Auseinandersetzung mit dem körperlichen Selbstbild ist aber zudem auch von Idealen geprägt, die Jugendliche sich selbst aussuchen und auferlegen. Die (potentiellen) Vorstellungen und Überzeugungen der unmittelbaren Anderen bestimmen die eigenen Erwartungshaltungen und den Maßstab an sich selbst. Somit ist die Beziehung zum Körper heute immer eine soziosexuelle (Lautmann 2002). In der Alltagspraxis gleichen nun Mädchen und Jungen ihr Aussehen mit ihren eigenen und den Vorstellungen der Anderen sowie den allgemein vorgegebenen Schönheitsidealen ab. Fällt das so genannte body image nicht positiv aus, führt das mitunter zu Dissonanzen, zu Gefühlen von Minderwertigkeit und vielleicht zu harter Körperarbeit. Dies hat mitunter Folgen für den Umgang mit Anderen, denn die äußeren Zeichen verweisen nicht nur auf körperliche Reife und Vollkommenheit, sondern auch auf die Geschlechtsidentität und sexuelle Attraktivität. Physische Attraktivität gewährleistet mitunter auch erotische, die gewollt und angestrebt wird, denn das Leben sexualisiert sich zunehmend für die Heranwachsenden. Gefragt wird hier nun, inwieweit Jugendliche von medialen Bildern bei der Ausbildung eines Körperkonzepts und einer Geschlechtsidentität geprägt werden, wie sie diese Bilder nutzen und sich aneignen. Es stehen drei verschiedene Datensorten zur Verfügung, die im Zeitraum von 2004-2006 erhoben worden sind: 1.400 inhaltsanalytisch ausgewertete Emails von Jugendlichen an ein Online-Beratungsportal zur Sexuellen Aufklärung; 2. qualitative, themenfokussierte Einzelinterviews mit 30 Jugendlichen; 3. quantitative Daten von 300 Brandenburger Jugendlichen zu den Themen 'Nudität, Sexualität, Erotik in Film und Fernsehen'." (Autorenreferat)