Auf dem Weg zur europäischen Gesellschaft? Grenzübergreifende Lokalberichterstattung an EU-Binnengre...

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Bibliographische Detailangaben
Titel: Auf dem Weg zur europäischen Gesellschaft? Grenzübergreifende Lokalberichterstattung an EU-Binnengrenzen;
Beteiligte: Roose, Jochen (VerfasserIn), Rehberg, Karl-Siegbert (HerausgeberIn), Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) (HerausgeberIn)
veröffentlicht: Frankfurt am Main Campus Verl. 2008
Teil von: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2
Medientyp: Artikel, E-Artikel

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Beschreibung: Veröffentlichungsversion
begutachtet
In: Rehberg, Karl-Siegbert (Hg.): Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2. 2008. S. 4482-4492. ISBN 978-3-593-38440-5
Umfang: 4482-4492 S.
Sprache: Deutsch
Teil von: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2
Schlagwörter:
Kollektion: SSOAR Social Science Open Access Repository
Inhaltsangabe

"Die europäische Integration ist nicht mehr allein ein politischer, sondern der Intention nach zunehmend auch ein gesellschaftlicher Prozess. Dies setzt die Frage nach einem europäischen Wahrnehmungsraum auf die wissenschaftliche Agenda. Interesse an einander wäre eine Vorbedingung für Gesellschaftsbildung. In der Zeitungsberichterstattung müsste sich das Interesse an Ereignissen auch in seiner räumlichen Ausdehnung zeigen. Dies trifft besonders auf Lokalberichterstattung zu, denn Lokalnachrichten werden vor allem aufgrund von Relevanz und Nähe ausgewählt. Der Vortrag untersucht, in welchem Maße die Staatsgrenze Einfluss hat auf die Lokalberichterstattung von deutschen Zeitungen, die grenznah erscheinen. Dazu wurde für deutsche, grenznah erscheinende Regionalzeitungen erhoben, in welcher Häufigkeit aus Orten diesseits und jenseits der Staatsgrenze berichtet wird. Es zeigt sich, dass Ereignisse aus dem angrenzenden Ausland mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit berichtet werden als Ereignisse im Inland (unter Kontrolle von Einwohnerdichte und Entfernung). Dieser Befund gilt für alle deutschen Nachbarländer. Um die Stärke des Einflusses zu den unterschiedlichen Nachbarländern zu erklären, kommen drei Faktoren in Frage: die Intensität der Wirtschaftsverflechtung, die Dauer der EU-Mitgliedschaft und damit der Offenheit der Grenze und schließlich die Sprachdifferenz. Die Intensität der Wirtschaftsverflechtung und die Dauer der EU-Mitgliedschaft können die unterschiedliche Intensität der Auslandsberichterstattung jeweils nicht erklären. Dagegen gibt es einen Zusammenhang mit der Sprache: Je mehr Deutsche die Sprache des Nachbarlandes sprechen, desto intensiver ist auch die Lokalauslandsberichterstattung aus dem betreffenden Land. Die Integration der Menschen Europas über die nationalstaatlichen Grenzen hinweg scheint demnach nicht allein von rechtlichen Hürden, sondern in starkem Maße von Sprache und kultureller Ähnlichkeit abzuhängen." (Autorenreferat)